Neurodermitis

Dies ist die in Europa häufigste chronische Hauterkrankung. Die Mehrheit der Betroffenen hat glücklicherweise milde Verlaufsformen, auch wenn aufgrund des chronischen Charakters der Erkrankung immer bzw. immer wieder behandelt werden muss.

Manchmal gibt es natürlich schicksalhaft schwere Verläufe. Bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts waren Patienten mit schwerer Neurodermtitis manchmal über mehrere Monate in stationären Einrichtungen untergebracht. Stationäre Behandlungen wegen Neurodermitis sind heute wesentlich seltener, die Aufenthaltsdauern deutlich kürzer.
Diese positive Entwicklung ist vor allem auf neue Behandlungsmöglichkeiten zurück zu führen.

Neue Entwicklungen der letzten 20 Jahre bis heute wollen wir Ihnen hier kurz vorstellen:

  1. Äußerliche Behandlungen:
  • antientzündliche Salben mit den Wirkstoffen Pimecrolimus und Tacrolimus für die Neurodermitis.
  • neue Therapieschemata, z.B. die proaktive Therapie, d.h. Anwendung von Wirkstoffen vor dem nächsten Schub
  • sparsamer Einsatz von Cortison; neuere, nebenwirkungsärmere Cortisone mit günstigem Verhältnis von Wirkung zu Nebenwirkung (z.B. Prednicarbat, Mometason oder verestertes Prednisolon)

2. Innerliche = systemische Therapien:

  • altbewährte Substanzen wie Ciclosporin: schon seit 30 Jahren auch bei Schuppenflechte und Neurodermitis eingesetzt, nur bei schweren Formen, nicht geeignet für eine Langzeitbehandlung (i.a. nicht länger als 6 Monate)
  • neue systemische Therapie seit Dezember 2017: Dupilumab (Dupixent®): Antikörpertherapie für schwere Formen der Neurodermitis, geeignet für Langzeittherapien. Seit Januar 2021: Baricitinib (Olumiant®).

Wir nehmen an der Versorgungsforschung zur Neurodermitis teil und sind Behandler im Neurodermitis Register TREAT

Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV),

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus,

TU Dresden,

Fetscherstraße 74,

01307 Dresden