Vorsorge und Prävention in der Kinder- und Jugendmedizin:
- Vorsorgeuntersuchungen:
Mit dem Auftreten einer Erkrankung müssen wir jederzeit rechnen, auf Gesundheit haben wir keinen Anspruch, sie ist nicht selbstverständlich sondern ein Geschenk. (Sollten wir nicht dankbar sein für jeden Tag, den wir gesund erleben?)
Das einzige, was wir selber dazu beitragen können, ist das Schaffen von Rahmenbedingungen, in denen sich Gesundheit verwirklichen kann, dies gilt für die Gesellschaft im Ganzen (Nichtraucherschutz, Klimaprotokolle, Emissionsschutz, Impfprogramme…), wie auch für jeden Einzelnen (gesunde Ernährung, Impfungen, Bewegung…).
Zu diesen Rahmenbedingungen gehören auch die medizinischen Vorsorgen. Sie können die Entstehung von Krankheit nicht verhindern, aber helfen, individuelle Prädispositionen zu erkennen, über Risiken zu informieren und so helfen, dass sich ein langes, gesundes, glückliches Leben entwickeln kann bzw. dass Krankheiten frühzeitig entdeckt und gelindert werden können.
Gerade bei Kindern ist die Vorsorge somit von größter Bedeutung. Aus diesem Grund ist die Zahl der Kindervorsorgeuntersuchungen in den letzten Jahren ausgedehnt worden (z.B. die U7a mit drei Jahren, die U10 mit 7 Jahren, die U11 mit 9-10 Jahren und die Jungenduntersuchung J2 mit 16 Jahren.
Neu:
seit 2016 können besondere Testungen der Sehfähigkeit bei Kleinkindern zusätzlich durchgeführt werden. Wir bieten die Skiaskopie an und das Amblyopiescreening.
- Allergieprävention
Neurodermitis und Atemwegsallergien nehmen zu. Speziell für Kinder hier einige „Tips“ für den Alltag:
– gehäufte Infekte mit Bronchitis im Kleinkindalter können auf eine Hausstaubmilbenallergie hinweisen.
– Kinder aus Haushalten mit Katzen haben häufiger Atemwegsallergien
– Kinder aus Haushalten, in denen geraucht wird, haben häufiger Atemwegsinfekte, Asthma und Atemwegsallergien
– Kinder in ländlicher Umgebung haben seltener Atemwegsallergien.
– Stillen in den ersten 4-6 Lebensmonaten verringert eventuell das Risiko für Neurodermitis und Allergien, eine hypoallergene Ernährung des Säuglings oder der Schwangeren oder stillenden Mutter hat keinen vorbeugenden Effekt auf das Allergierisiko und ist nur sinnvoll, wenn eine Allergie nachgewiesen wurde.
– Allergietestungen können je nach Beschwerden schon etwa ab dem 3. Lebensmonat durchgeführt werden.